Farbkameramodul im Einsatz
Man hat heutzutage genug Auswahl an Webcams, welche an die Drucker- oder USB-Schnittstelle angeschlossen werden können. Einen gravierenden Nachteil haben alle diese Produkte: Da sie kein FBAS-Signal liefern, kann man sie nur in Verbindung mit dem Computer anwenden, sie aber nicht z.B. mit einem Fernseher verbinden und so zur Überwachung zu verwenden. Auch ist die Auflösung nicht gerade berauschend.

Wenn man aber eine TV-Karte in seinem Computer eingebaut hat, dann kann man eine Kamera an diese anschließen und hat so auch eine Webcam zur Verfügung. Probeweise habe ich einmal eine Überwachungskamera (schwarz/weiß) an meine TV-Karte angeschlossen. Natürlich wäre eine Farbkamera vorzuziehen, aber wo eine günstige Farbkamera auftreiben?

Als ich eines Tages von der Arbeit nach Hause kam, fand ich in meinem Postkasten den Conrad Katalog 2001 von der Firma  Conrad Electronic . Dieser wurde natürlich gleich durchgeblättert (mal ausnahmsweise von hinten). Gleich nach dem Umblättern der Rückseite fielen mir auf der vorvorletzten Seite des Katalogs drei kleine Kameramodule auf. Und beim dritten Modul handelte es sich um eine Farbkamera. Die technischen Daten und der Preis sprachen für sich:
 
 

Technische Daten:

Auflösung: 628 hor. x 582 vert. = 365.496 Pixel (entspricht 340 TV-Linien)
Betriebsspannung 5 V, Stromaufnahme 10 mA
Abmessungen: 22 x 22 x 26 mm
Linse mit IR-Filter
Öffnungswinkel FOV 51° x 43°
Brennweite f = 6 mm
Blende F = 1,6 mm
automatischer Schwarz/Weiß Abgleich

Und der Preis ist auch okay: knapp DM 100,--. (Stand Ende 2000)

Das Ding wurde bestellt und als es dann eintraf, dann war Bastelstunde angesagt. Mittlerweile wurde das Gerät in ein schönes schwarzes Gehäuse eingebaut und ein Verbindungskabel führt zu einem Versorgungsmodul, welches das Gerät mit dem nötigen Strom versorgt. Die Regelschaltung mit dem 7805er befindet sich im Kameramodul. Das hat den Vorteil, daß man sich eine zusätzliche Stromversorgung leicht selbst basteln kann und daß ein ev. Spannungsabfall zwischen Vorsorgungs- und Kameramodul nicht ins Gewicht fällt. Derzeit habe ich die Wahl, das Gerät mit einem 9 V Akku oder einem Akkupack mit acht 1,2 V Mignon Akkus zu versorgen. Gemessen habe ich aber eine Stromaufnahme von ca. 30 mA, dies wird aber wohl daher herrühren, daß der 7805 auch einen Eigenstromverbrauch hat.

Das FBAS-Signal führt zu einem gelben Cinch-Stecker, welcher direkt an meine TV-Karte im PC angeschlossen werden kann. Ein Adapter Cinch --> Scart wird allerdings benötigt, um die Kamera z. B. an einen Fernseher anzuschließen. Der Test mit meinem Fernsehgerät war beeindruckend. Auch bei etwas geringerer Helligkeit liefert diese Kamera noch gute Bilder. Betätigt man eine Fernbedienung, so macht diese Kamera die infrarote Strahlung in Form von hellen, weißen Lichtblitzen sichtbar. (Offensichtlich geht trotz des IR-Filters noch genug hindurch.)

Noch etwas: Die Linse läßt sich herausschrauben. So kann man sie leichter reinigen.

Als kurze Zeit später der ELV Katalog 2001 von der Firma  ELV  ankam, fand ich auf Seite 69 ein Funkkamera-System, welches offensichtlich auf diesem Kameramodul basiert. Damit könnte man eine kabellose und somit mobile Webcam installieren, welche z. B. Außenaufnahmen vom Nahbereich machen könnte (Funkreichweite 200 - 300 m). Dafür wären dann aber DM 549,-- zu investieren.
 
 


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